Sonntag, 27. März 2011

Mobbers Anonymous

In Zeiten, in denen die Größe der Spiegel-Online-Headlines proportional mit der Radioaktivität in Fukushima wächst, muss ich leider die Fundamente unserer Zivilisation erneut erschüttern: Ich mobbe. Regelmäßig. Zunehmend intensiver. Fast schon genüsslich.

Seit Jahresbeginn ist nichts mehr, wie es war. Aus Magister Artium, dem Opfer, wurde Magister Artium, der Arsch. Manchmal, spätnachts grübele ich, ob der Grund des Ganzen mit all den Unzulänglichkeiten, Marotten, Schwächen und Widerwärtigkeiten, die mich konfrontieren, nicht vielleicht ein Test Gottes ist. Eine Probe meiner christlichen Tugenden, meiner Nächstenliebe, meiner Menschlichkeit – eine Prüfung, die ich so in den Sand gesetzt habe, wie es nur eben geht. Wenn dem so ist, dann steht vor mir die fleischgewordene Theodizee-Frage und der ultimative Grund, den Atheismus mit offenen Armen zu empfangen.

In Zeiten, in denen Gutmenschen Fans von Angriffskriegen sind und jeden Einschlag eines Marschflugkörpers frenetisch bejubeln, muss getan werden, was getan werden muss. Ich schließe mich den Mobbers Anonymous an.

Hallo, ich bin Magister Artium und ich mobbe.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Miss u!