Sonntag, 21. März 2010

Weniger Praktikanten, mehr Dixie-Klos

Eigentlich wollte ich meine neue Erkenntnis, warum Praktikanten per se scheiße behandelt werden, verkünden. Aber irgendwie entstand stattdessen dieses Textfragment...

Ich bin ein Arsch. Ein arrogantes, höhnisches, egomanisches Schwein. Ich bin schlecht gelaunt. Aber schlechte Laune ist verpöhnt. Schlechte Laune ist wie destruktive Kritik: darf nich, geht nich, is nich! Heutzutage haben nur Afrikaner, Nordkoreaner und südamerikanische Latinos schlechte Laune. Die dürfen das, die haben ja sonst nichts. Sollte jemand, sagen wir mit fließend Wasser zu Hause, schlechte Laune haben, gehen Gutmenschen, Mitleidfans und Drittweltbeweiner  zum Angriff über. Wer seine Scheiße rückstandslos runterspülen kann, muss gute Laune haben, sonst lebt man in Hohn, Arroganz und Egomanie. 'Dixie-Klos für alle' wäre eine Lösung, aber doch irgendwie eklig. Wer weiß denn schon, wer die alles schon benutzt hat. Solidarität ist hygienischer. Solidarität durch Gut-gelaunt-sein. Gute Laune verbessert die Welt und ist hip, kostengünstig und gesellschaftlich akzeptiert. Außerdem gehts den ganzen Afrikanern, Nordkoreanern und Latinos schlagartig besser, weil sie in einem Akt voller Solidarität nicht mehr verhöhnt werden. Deswegen muss gute Laune her, sofort!

...vielleicht liegt es daran, dass die Sache mit den Praktikanten äußerst banal ist. Praktikanten nerven. Praktikanten behindern einen. Praktikanten sind ineffektiv. Niemand will sie. Sie sind nur günstig. Und deswegen gibt es sie. Eigentlich wollte ich von meinen eigenen Erfahrungen geprägt der beste Praktikantenbetreuer aller Zeiten werden. Tja, war wohl nichts. Systemzwang und so. Oder Eigennutz. Ach, Systemzwang und Eigennutz. Noch besser: Eigennutz, weil Systemzwang. Ja genau. Ich bin nicht schuld. Gute Laune! Welt verbessert!

Ansonsten gilt, besser nicht schreiben, wenn einem der Rotz das Denken vernebelt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dass du ein Arsch (...) sein kannst, mag hinkommen , aber ob du ein Arsch (...) bist, wage ich zu bezweifeln.

{Beweisantritt: das "Vorbilds-Praktikantenprojekt"}

Aber die Ausrede, ähh Begründung ist scheiße; Systemzwang herrscht ja immer und Eigennutz ist eine Wahlangelegenheit, solange es nicht ums nackte Überleben geht. Aber wem erzähle ich das... du Weltverbesserer du.

Es grüßt die Hamburgerin