Samstag, 22. Mai 2010

Epic fail

Mein Kampf gegen das Böse ist vorbei. Kurz und schmerzvoll war er. Der Gegner triumphiert. Epic fail against Nazis.

Die Zahlen sprechen für sich. Gerade mal 315 "I like"-Klicker hat die Hanuta-Seite auf Facebook und die größte Gruppe ("Hanuta Lovers") nur 736 Mitglieder. Hanuta ist kein kraftvolles Bollwerk gegen den Faschismus - zu dünn gebacken, um wirklich was auszuhalten.

Auch der Fußball versagt. Der Deutsche ist nur ein fröhlicher Nationalist, wenn er gewinnt. Gegen die Türken beispielsweise. Dann fällt auch auch das gemeinsame Feiern gleich viel leichter. Oder WIR kommen aufs Siegertreppchen (Dritter bei WM, Zweiter bei EM). Dann kann man sein (unterlegenes) Gegenüber beherzt knuddeln und mit ihm lustige Dominanz-Liederchen gröhlen. Aber wird die Aussicht auf Sieg (und damit Heiterkeit) genommen oder zumindest erschwert, dann sind WIR wieder Rassisten. Kevin-Prince Boateng macht Aua bei Michael Ballack - Ballack weint und kann nicht mehr mitspielen.  Boateng ist gebürtiger Berliner, hat aber ghanaischen Migrationshintergrund, spielt auch für Ghana - ergo: Ausländer - und so wird er auch behandelt. Die Gruppe "Boateng, Du Arschloch" hat über 8700 Mitglieder.

Aber meine Ohnmacht konkretisierte sich woanders: Beim Bieseln in ein Kneipenurinal. Keine 'Nazis raus'-Schriftzüge und auch kein Antifa-Sticker bevölkerten mein Blickfeld, sondern Werbung. Die Allianz von Kapitalismus und Faschismus dringt tief - bis ins letzte Scheißhaus.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Siehste - nicht mal mehr dort hat man seine Ruhe.

Die Hamburgerin

P.S. Vielleicht eignet sich Pumpernickel besser als kulinarisches "Bollwerk" (...)