"Was wird man später eigentlich mit Politikwissenschaft?" Na klar: Neonazi-Führer!
Udo Voigt, Parteivorsitzender der NPD, ist Diplompolitologe. Studiert hat er an der Hochschule für Politik (HfP) in München (die gerne mal unter dem Ruf leidet, dass dort alle landen, die im richtigen Politikstudium der LMU versagen). Die HfP ist nicht sonderlich stolz darauf und hält Voigts Diplomarbeit ("Die Deutschlandtheorien der Bundesregierung nach der Ostvertragspolitik unter besonderer Berücksichtigung der Souveränitätsproblematik") unter Verschluss.
[Ich spüre schon die emotionale Aufwallung, die jemand im fernen Osten freisetzt: "Wie kann das sein? Das darf nicht sein! Der hat doch studiert! Sauerei!]
(nachzulesen in: Toralf Staud: Moderne Nazis. Die neuen Rechten und der Aufstieg der NPD. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 2. Auflage, 2006, S. 23.
Wem das zu intellektuell ist, der kann hier ganz dolle draufklicken.)
Gelesen 2:
Im "Beruf und Karriere"-Abschnitt meiner Lieblingszeitung wird über eine Studie berichtet, aus welchen Gründen Job-Anwärter abgelehnt werden:
- Bei 45% mangelt es an Soft Skills wie soziale Kompetenz
- 42% haben eine "mangelnde Persönlichkeit"
- 21% weisen fachliche Defizite auf
- 34% fehlt es an Berufserfahrung
Gelesen 3:
Am gleichen Ort ein Bericht über eine andere Studie, die besagt, dass in Deutschland 77% der Leute (also Hochschulabsolventen) ihren Job über Trainee-Programme und Praktika bekommen. Gut zu wissen. Aber irgendwie war das auch zu befürchten.
Zwei der vier angeschriebenen Praktika-Anbieter haben sich gemeldet. Einer ist nett - und hat mich abgelehnt, weil überqualifiziert: "Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir Ihnen in absehbarer Zeit keine adäquate Stelle anbieten können, die Ihren Qualifikationen und Erwartungen entspricht."
Der andere ist nicht nett und hat mich zu einem Vorstellungstermin eingeladen: Dienstag nachmittag kann ich mich überraschen lassen, ob ich für meine "Qualifikationen und Erwartungen" auch so überbewertetes wie Geld zu erwarten habe. Ich bleibe mal realistisch und denke mal: Nein!
1 Kommentar:
jetzt, wo ich diesen blog endlich lese, stelle ich fest, ich werde sozusagen indirekt erwähnt...
ich habe diesen satz zu dir gesagt? nein? über den geschichstabsolventen der npd im sächsischen landtag? so ungefähr die formulierung dürfte er gehabt haben...(Gansel heißt er übrigens, auch m.a.)
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