Montag, 1. Oktober 2007

Atomkraft, nein danke!

Das hier hat zwar nichts mit meiner Jobsuche oder meiner Langeweile zu tun, aber wenn man schon mal eine Plattform hat, auf der man der Welt fundamentales verkünden kann, sollte man das auch nutzen.

Ich boykottiere! (Oder auch, um jemanden zu verulken: Ich beukotiere!)
Und zwar den Club, der nicht nur den Namen nach an ein Atomkraftwerk erinnert. Ein Laden, der darüber hinaus von aller Objektivität entfremdet von seinen ideologisch verbrämten Befürwortern geschätzt und zum Heilsretter der Clubszene Münchens hochstilisiert wird, und dennoch permanent eine widerliche und die Allgemeinheit schädigende Ausstrahlung in die Welt setzt, hat es nicht verdient, meine Akzeptanz zu erhalten.

Ich war nie ein großartiger Fan von diesem Laden, aber nun reicht es und es wird Zeit, Konsequenzen zu ziehen. Es kann nicht angehen, dass man sieben Euro Eintritt zahlen darf und weitere dezente 3,80 Euro für jedes seines Lieblingsbieres. Auch solidarisiere ich mich diesmal mit den Freaks, die tatsächlich meinen, das Bier aus Bremen sei ein Bier. 3,80 Euro für eine 0,33l-Flasche sind nichts anderes als 11,40 Euro für den Liter - ein Ausmaß, das die Zeitung mit den großen Buchstaben dazu veranlassen dürfte, groß, fett und breit Abzocke zu titeln, falls sie sich mal für dieses Thema interessieren würde. Ergänzt natürlich noch durch die Widerlichkeit einer Einlasspolitik, welche im Grunde nichts anderes ist als die Ego-Kompensation von zukurzgekommenen Kleingeistern - mit dem Nebeneffekt, dass sich auch diejenigen, welche die "Ehre" zuteil wird, daran aufgeilen können, sich endlich von der Masse absetzen und sich in einen elitären Zirkel bewegen zu dürfen - ein Platz, der ihnen ihrer Ansicht nach offenkundig wohl zustehen müsste, aber ansonsten von gesellschaftlichen Kräften dezent ignoriert wird. Wer so was nicht nötig hat, weil sich sein Selbstbewusstsein so selbst bewusst ist, dass es von solch kranken und perversen Fremdbestätigungen unabhängig ist, der empfindet nur noch Abscheu. Ich habe diesen Laden nicht nötig und eine Gegenleistung, welche diese Widrigkeiten auch nur ansatzweise kompensieren könnte, wurde mir bislang auch noch nicht geboten. Selbst "Stimmung" konnte dieser Laden nicht generieren, weil immer vier Fünftel des Publikums damit angestrengt beschäftigt waren, ihrem elitären Status gemäß, cool wirken zu müssen. Von dem Mode-Terror mal ganz zu schweigen...

Deshalb liebe Freunde: Falls Ihr Eure Feste, sei es Geburtstag, Uni-Abschluss, Hochzeit usw., unbedingt in diesem Laden feiern wollt, dann seht bitte in Zukunft davon ab, mich einzuladen. "Versteht meine Absage nicht als Abwertung Eurer nachweislich und eindrücklich dargestellten Qualifikationen." Aber ich habe in diesem Laden definitiv keinen Spaß mehr. Den hatte ich dort allerdings auch selten, weil ich - in Gegensatz zu Euch - die Musik dort nicht unbedingt mag. Ich war dort eigentlich auch nur, weil Ihr mich dankenswerterweise mit dabei haben wolltet. Aber trotz aller Liebe und Freundschaft: Ab jetzt nicht mehr!

Für mich heißt es nun nur noch: Atomkraft, nein danke!

Keine Kommentare: