Trinke Fanta, lebe bunter!

Gestern war ein vollkommen normaler Montag im Juni, an dem nichts, aber auch gar nichts ungewöhnliches passiert ist. Er braucht im Grunde gar nicht erwähnt werden. War ja nicht mal ein Feiertag oder sowas ähnliches.

Ich auf jeden Fall hatte meinen Spaß. Schlaflose tropische Nacht. Bei meinem Freeware-Colonization-Klon wurden meine Siedlungen von wütenden Sioux-Kriegern niedergebrannt. Vergessen eine Monatskarte zu kaufen. Zusätzliche Schweißausbrüche in der U-Bahn, als es mir einfiel. Monat 11 der Odyssee eingeleitet. Perverse Gedanken: "Erst die Möglichkeit, einen Traum zu verwirklichen, macht unser Leben lebenswert." (Paulo Coelho) - Gespräch Nr. 19: Lektoratsvolontariat.

Glückselig im Mantra: "500 Euro, jaja, machen wirs kurz". "Unsere Sozialleistungen und Vergütung: 1800 brutto im ersten Jahr, 1900 im zweiten, dazu 30 Tage Urlaub plus weitere freie Tage, die Ihnen aber geschenkt werden, Weiter- und Fortbildungen extra, Gleitzeit ohne Kernzeit, aber sie müssten schon mit einer 40(!)-Stunden-Woche rechnen und selbstverständlich sind wir sehr daran interessiert, Sie am Ende dann auch zu übernehmen." Okay, alles klar. Wie war nochmal Ihr Name?

Wieder so ein angenehmes Gespräch, bei dem man am Ende sagt: Verdammt, ich will den Job. Aber auch: Verdammt, warum zweite Gesprächsrunde? Ich war zwar eklatant - das Wort ist mit Absicht gewählt - mies vorbereitet, aber dennoch gar nicht mal so schlecht. Ein typisches Bewerbungsgespräch, vielleicht etwas ausführlicher als sonst. Überrascht war ich nur von der Frage: "Was schätzen Sie an Ihren Freunden?" Gehört das nicht normalerweise andersherum? Leute, seid beruhigt, ich habe selbstverständlich sofort, flüssig und ausführlich geantwortet. Für Euch!

Die Absage für Gespräch Nr. 18 kam übrigens auch: "Wir wünnchen dirfür den Einstieg in den Beruf Alles Gute und das nötige Quentchen Glück!" Praktikanten waren auch schon mal besser. Und falls das jemand noch nicht wusste: Ich bin ein sympathischer Mensch. Ich habs schriftlich!