Eigentlich wollte ich mich diesen Samstag endgültig ins Reich der Spießer katapultieren und mich deswegen beim "Wetten, dass..."-Schauen sternhagelvoll zulaufen lassen. Aber leider kam mir eine völlig neuartige, nie dagewesene Erfahrung in die Quere: Wochenende und nüchtern!
Das Anti-Spießerchen meines imaginären Freundeskreises hat gegen alle eingefahrenen Konventionen und Traditionen dieser Welt rebellierend geheiratet. Und das geht standesgemäß nur jenseits aller von Zwängen verseuchten Zivilisation, in der Wildnis, im Wald, am Arsch der Welt, sprich außerhalb Münchens. Ich musste die Herausforderung meistern, in die Ödnis zu gelangen, wohin mich kein geliebter öffentlicher Nahverkehr tragen konnte. Ich musste Auto fahren! Dabei weiß doch jeder, dass wer ein Auto braucht, auch Autobahnen benötigt. Und die Geschichte lehrt: Wer Autobahnen baut, überfällt auch Polen!
Auf vierspurigen Autobahnen ging es also dahin, bis irgendwann die Straße aufhörte und die Party begann. Wir waren eigentlich ein hübsches Paar, die Zitronenlimo und ich. Erschreckend war nur, dass man nüchtern genauso die Pointen versemmelt wie im betrunkenen Zustand. Da könnte einem fast der Gedanke kommen, dass zwischen Berauschtheit und Nüchternheit im Endeffekt kein Unterschied besteht. Ja, Gottseibeiuns!
Das war gespenstig, angsteinflößend, schockierend genug. Doch dann wurde ich angefahren, die Party gehörigst hier zu erwähnen. Wieso? Die Feier war doch nett.
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