Freitag, 21. November 2008

De sermonibus et cantibus

Es war einmal ein Meeting. Ein großer Auftrag droht, der meinem Chef viel Geld bringt und mir viel Arbeit. Jeder schreitet eben auf seinem eigenen Weg zum Glück.

In diesem Meeting fielen die Wörter: "Messe [Messename] war der totale Reinfall. Gut, dass wir nicht da waren. Stellen Sie sich mal vor, die große Firma [Firmenname] hat gerade mal ein Lied geschrieben." Haha, dachte ich. Haha, ein Lied geschrieben. Kranke Bezeichnung für nen Geschäftsabschluss. Haha. Aber gut, wenn potenzieller Kunde meint, bescheuerte Metaphern zu verwenden, dann bin ich eben auch mal erheitert. Insbesondere weil Cheffe vor Lachen fast vom Stuhl fällt. Nix blicken, aber hübsch lächeln und nicken. Manche Menschen verbringen so ihr Leben. Selbstverwirklichung. Ich gehöre jetzt wohl dazu.

Doch dann die Wende: "... also wir erwarten uns mit Ihrer Unterstützung schon mindestens zwei Lieds...[diesmal vom Stuhl kippen des Anderen]". Lieds? Lieder? Hä? Was soll denn der Scheiß? Zeit, meine intellektuelle Fähigkeiten, die ich im Studium trainiert habe, anzuwenden: Erinnerung an meinen Marketing-Crashkurs auf Wikipedia: Lied = Lead. Lead alias potenzielles Geschäft, Interessensbekundung. Heureka!

Bescheuerte Metapher. Lächeln. Nicken.

Keine Kommentare: